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16. Dezember 2022

Jesus Christus „Ein Anderskönig - Ein heruntergekommener Gott“!?

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Würde Gott sich heute entscheiden in diese Welt hineingeboren zu werden, so würde dies wohl kaum im Wohlstand und ganz sicher nicht im Rampenlicht der Öffentlichkeit geschehen.

Wenn Jesus Christus heute zur Welt kommt, tut er es vermutlich wie damals, im Armseligen und Kleinen und wohl nicht mit Macht und Lärm.

Unser heruntergekommener Gott entscheidet sich bewusst dafür, dorthin zu gelangen, wo die Welt am sanierungsbedürftigsten zu sein scheint.

Angesichts der gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Umbrüche unserer Zeit wünschte man sich manchmal einen Gott, der mal ordentlich aufräumt, einen Gott der zeigt, dass er der Herr ist.

Aber- unser Gott ist anders- Er ist die Liebe. Der Gott an den wir glauben, er wird ein Kind, klein und wehrlos.

Nicht als König in einem Palast wird er geboren, nein Gott wählt eine Krippe in einem Stall nahe Bethlehem um unseren König das Licht der Welt erblicken zu lassen.

Gott wird Mensch, wie Du und Ich. Aber was bedeutet das für uns, wenn unser König so anders, man könnte sagen ein „Anderskönig“ ist?

Er der nicht Reichtum, Macht und Ruhm in den Mittelpunkt stellt, sondern die Liebe. (vgl. Mt 6.19)

Nicht die Schätze die Motte und Wurm zerfressen können, nicht das Vergängliche, nicht das Haben und Sein zählt in seinen Augen.

Unser Gott schaut in unsere Herzen, auf unser Taten und unsere Worte.

Wenn wir Königskinder uns diesem „Anderskönig“ dann zum Vorbild nehmen bedeutet dies, dass wir uns eben nicht immer an dem Höher, Schneller, Weiter dieser Welt beteiligen und vergänglichen Schätzen nachjagen. Unser „heruntergekommener Gott“ fordert uns im Gegenteil dazu auf, dorthin zu gehen wo es vielleicht unangenehm riecht, dorthin wo wir keinen Applaus zu erwarten haben und der Ruhm ausbleibt. Dort wo wir im Kleinen und im Leisen zeigen, was es ausmacht ein Christ zu sein. Nicht in vornehmen Kleidern die neue Winter- und Frühjahrskollektion zur Schau tragen, sondern für andere da sein, ihnen zuhören, ihre Hand halten, sie in den Arm nehmen. Einfach die Not Anderer wahrnehmen und sich für deren Belange einsetzen, dass macht den Christen aus. Vielleicht nutzen wir die kommenden Tage einmal dazu, darüber nachzudenken, wo ich als Christ ein Zeichen setzen kann.

In diesem Sinne wünsche ich ihnen und ihren Lieben auch im Namen des gesamten Pastoralteams ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest.

Eckehard Drees, Diakon St. Marien Pfarrei, Friesoythe

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(-1- Anmerkung zur Überschrift) Der nach unseren Maßstäben etwas andere König. Heruntergekommen im Sinne von äußerlich in einen schlechten Zustand. Ein heruntergekommener Eindruck bezogen auf seine eben nicht königliche Geburtsstätte und den besonderen Umständen seiner Geburt.